Masematte

Leseproben Masematte

( Vorbemerkung: Dieter Harhues schrieb auch Masemattetexte für die Presse unter dem Namen Kalli Kneistermann. Die Texte erschienen auch in den „Textbücher Masematte“ von Klaus Siewert, die beim Verlag Waxmann erschienen)

Bassel anne Fehme

Anita hatte hamel Roof
Zu Karneval auf toften Schwoof.
Sie schemmte an ihr Koweschäppken,
Sucht tacko sich ihr Narrenkäppken
Und Kowe, die so knapp män sitzt,
Dat der Körning fast ausse Staude flitzt!

Et hat bei ihr nonnich gemasselt,
Dat sie son Schauter hat gegasselt,
Doch von vergangnen tollen Tagen
Hat sie im Beis schon kimmel Blagen.
Drum hätt‘ Anita, wie man weiß,
Für die gern‘n Vatter auch im Beis!

Anita also flott gekämmt
Zum Schwoof mit lange Zohmen schemmt.
Der Nuttendiesel macht Zieroche,
Anita teilacht auf Maloche.
Doch sie bewircht bein toften Schwoofen
Kein‘n Vatter, nur son Scheetz zum Poofen!

Die Seegersse ausse Bendine
Sind alle chamm auf die Kaline.
Die Macker wolln nur ihr Pläsierchen
Und jovel mit Anita firchen.
Will sie zum Gasseln ihren Schwur,
Sind alle Schauters hamel stur!

Son Jontef für die tollen Tage
Bringt Romdis oft in schofle Lage.
Drum, Ihr Kalinen, bleibt toft‘ mucker!
Rakawelt son Scheetz so süß wie Zucker,
Dann schmust: „Eh ich dich, Seeger, nehme,
Tu mich dein‘ Bassel anne Fehme!“

Horrido mit Masematte

Der Jäger mit’n Ballermann,
Der kommt inne Bendine an.
Er schallert: Horrido – joho!
Ich baller mir nen Jebbero!

Der Jebbero böscht aussen Busch
Und teilacht plete, husch, husch, husch!
Der Jäger mit’n Ballermann,
Der schießt so tacko, wie er kann.

Der Jebbero war hamel schneller,
Kommt als Achile auf kein‘ Teller.
Jägers bewirchen nicks für lau.
Der Jebbero flitzt in sein‘ Bau.

Als der Jäger inne Piesel sitzt,
Wo jeder jetz die Löffel spitzt,
Da hat er heute unverdrossen
Son Dutzend Jebberos geschossen!

Darum gibts Quinies und Lowinen,
Und plete böschen die Zechinen
Fürs „Waidmannsheil und Horrido!“
Bein Jäger! – Wie sein Jebbero!

Der Jäger schmust da sein Latein,
Lädt Kumpels toft zum Schickern ein.
Der Kower denkt: Lass den män lügen!
Da könn’n die Mackers toft ein‘ hügen.

Der Jebbero böscht durch durch’n Wald,
Bein Jäger bleibt die Pfanne kalt!
Was er bein Kower abgedrückt,
Hat seine Alsche nicht entzückt.

Sie plannigt: „Du gehst nur zum Saufen,
Und ich muss’s Fleisch mir teuer kaufen!“
Der Jäger aber tacko schallert:
„Horrido, bald wird nochmal geballert!“

AUF’N SCHERO DRÖHNT HEUTE DER LORENZ SO JOVEL

„Auf’n Schero dröhnt heute der Lorenz so jovel.
Jetz in Beis rumhocken, dat is hamel schofel.
Böscht mit, ihr Kotens! Komm tacko, Kaline!
Mit de Trampeljöners krick inne Bendine!“

Der Kalli tut dat die Mischpoke verklickern,
Steckt in’n Jumpfermann Lowi, dat is zum Verschickern!
Die Anita hegt jovlen Matrelensalat
Mit toftet Bezinum. Jetz geht dat am Start!

Der Kalli hegt hamelen Jontef in’n Sinn.
Nach’n K-Ü an dat Pani dat kneten se hin!
Doch als se dann ambach, is Anita in Brast
Un schmust: „Eh, jetz reun ich, watte vorgehabt hast!

Die nackten Romdis willste hier dich bekneistern!
Blanko bis an’n Schero, dat kann dich begeistern!
Laulone mit kneistern auf Körning und Tokus!“ –
Da schmust schonn ein Koten: „Wo is hier der Lokus?“

Anita sagt leise:“Bösch män hintern Strauch!“
Män da war schon mal einer, und der Koten reunt’s auch!
Er plannigt: „Oh, Mama, hier is alles voll Schonte!
Ob Papa nich mit uns woll woanders hin konnte?“

Der Kalli bölkt brastig: „Blast mich anne Mäse!
Wir sind inne Blüsen, da gibts keine Bräse!
Jetz wollt ich euch heute mal jovel wat bieten,
Da fangt Ihr am brammeln bloß und am schieten!

Mit euch knet ich nie mehr heraus ausse Stadt!
Da kneister ich wieder, dat man man von Gutheit nicks hat!“
Er hüppt aufe Leeze un brakt ganz allein
Inne Stadt, inne Piesel und schickert sich ein‘!

Auf’n Schero dröhnt heute der Lorenz so jovel.
Anita und Kotens finden Vatter ganz schofel!
Die Kotens die reunen, dat dat Leben is hart,
Und achilen zum Trost den Matrelensalat.

Vatertag bei Matrelen-Ede

Fänti böscht ohne Kaline
Nach Ede raus inne Bendine.
Matrelen-Ede in sein‘ Garten
Is aufe Mackers schon am warten.

Auch Massel-Berni is auf Patt
Mit Päckskes-Jöppi ausse Stadt
Und Männi schäftet hinterher,
Bei Ede bleibt kein Platz heut‘ leer.

Matrelen-Ede is nich schofel,
So‘n Vatertag bei ihm is jovel.
Bewirchen kannsse für Beschinen
Tofte Achile und Lowinen.

Der Fänti fängt schon bald am schallern:
„Heut‘ woll’n wir hamel einen ballern!“
Er schickert Quinie ausse Pulle
Und is schon mittags toft machulle.

Er fircht im Schatten untern Strauch.
Und Massel-Berni tut dat auch!
Und morgens nach dem Tag vom Vater
Ham die nen hamel schummen Kater.

Im Schero Piene zum Verrecken,
Und die Maloche will nich schmecken!
Und sie sind tacko am verklickern:
„Ab heute tun wir kein‘ mehr schickern!“

Doch is der Schero wieder klar,
Dann schäften se, wie’s immer war,
Nach Ede in sein‘ Schrebergarten,
Wo die Nachbrandlowinen warten!
SCHWOF OHNE MASSEL

In Muffi hat in ihre Piesel
Heut Karneval die schumme Liesel.
Da denkt der Jöppi sich ganz kochum:
„Jofle Kalinen gibts in Mochum!“

Er zieht Seeräuberkowe an,
Fürn Eintritt schuckt er’n Heiermann,
Reunt tacko, ob er Romdis findt,
Die ohne Seegers ambach sind.

Ohne Schauter is am Tische
Anita, eine jofle Ische,
Und als Prinzessin isse schucker,
Da wird der Jöppi hamel mucker!

Er kappt se sich auch gleich zum schwofen,
Und schmust, er wollt heut mit se pofen!
Da schmust sie den Buibasko leise:
„He, bisse nerblo? Hass ne Meise?

Ihr chammen Schauters seid woll malle,
Gleich mit uns firchen wollt ihr alle.
Lass deinen Jori jofel baumeln!
Laulone is dat hier mit chaumeln!

Soll dich das in die Pofe masseln,
Mein Jöppi, musse erst mal gasseln.
Bick für die Fehmen erst nen Bassel,
Denn ohne krisse hier bloß Brassel!“

Vors Gasseln hegt der Jöppi More!
Er denkt: „Ich bick doch nich ne Pore.
Wenn ich son Schlücksken Tut will schickern!“
Und will Anita dat verklickern.

Die schmust: „Ich will nich weiter schwofen
Und auch lau oser mit dir pofen!“-
Jöppi hegt Brast jetz auf Kalinen!
Burkt sich in’n Schero kaff Lowinen!

Zur Einführung des „Gelber Sack“ bei der Müllabfuhr:

WOHIN MIT DAT SCHOFELE DINGEN ?

Jetz sind die hamelen gelben Oschis ambach! Die Säcke für dat „Duale System Deutschland“! Hass dat gemuckert? Wie sich dat anhört, wat? Klingt mich woll mehr nach Figine und Magente!
Erstmal schmust mich keineinen von diese Obermackers und Sesselpupers vonne Stadt, wo ich in mein Beisken mit dat Teil bleiben soll! Juckt die gar nich, aber ich bösch mit dat Dingen durch den ganzen Beis. Wat reun ich? Kein Plätzken ambach! Also, ab im Keller! Wat schmust mich meine Ollsche da? „Soll ich mit jedet Grünpunktteil durchen ganzen Beis schäften, bis woll ibbe, wat?“
Dabei hab ich diesen nerbloen Res gar nich erfunden!
Dann hat sich meine Aneite die Fleppe bereunt, die bei die Säcke war. Gleich war se wieder zugange: „Bereun dich dat, Kalli! Hier steht wat von ‚grob gereinigt‘. Kapp dich mal dat Schmusekästken und frag bei de Stadt, wat dat is, dies ‚grob gereinigt‘!“
War ich ja erst jofel brastig! Schonn wieder bes Tackens und kimmel Beschinen inne Machulle, Lowi genug für ne Fluppe!
Und wat schmust mich der Seegers vonne Stadtreinigung?
„Löffelrein!“ dat schmonselte der Schauter. Dat Pani, wat in Münster so hamel jackes is, hat er geschmust, dat brauch ich nich!
Ich verklicker dat meine Aneite, da macht die ein Hallas und ein Bambonum, maschemau!
Nache Teewinde für nerbloe Seegerlinge und Kalinen, da bei Kotenbeis, da nach Mariental, da hörn die Ibbemänner vonne Stadtreinigung hin! Ömmes, dat hat se mich geschmust! Dabei bin ich ganz besiele an den Res! Da konnste nicks an menglowieren, da bei mein Romdi! Sie hegte die Fleppe von dat Amt inne Fehmen und krakeelte wie son Zirachenanim: „Die sind sowat von nerblo, da hegt unsern Keilof mehr innen Schero als die Nerblokösters vonne Stadt! Lass mal den Lorenz wieder jofel kneistern. Dann hasse die jofele Chamine wieder ambach! Un dann tuste dat mit dies ‚grob gereinigt‘ und ‚löffelrein‘ und alles ohne Pani! Und dann? Und dann? Bis dat nonnich mucker? Dann fängt dat alle in den Sack so jofel am schimmeln und am zirochen. Dat hasse denn wochenlang in dein Beis zu stinken. Und wat is mit die Bazillen? Da reunste sparsam, wenn dich dein Schmarrer dann kappt und du teilachs inne Teewinde? Laulone, nich mit Anita Kneistermann!“
Als meine Kaline sich grade mal ebend die Öhme reinzieht, wo se die ganze Zeit von am schmonseln is, da schmus ich: „Und wat willste machen? Hass da laulone wat von gereunt, dat se dich sonst dein Lowi sirften wollen, die Schofelmänner vonne Stadt? Willste für den hamelen Res noch innen Schembeis? Gegen dies Janhagel kannste nich anpupen und wenn se dich annen Bossmann meimeln! Wennste dat mit die Ziroche und die Bazillen nich wills, musste die Teile jofel spülen und dat mit chammes Pani!“
Da schmust meine Kaline: „Und wer schuckt mich dat Pani, dat in Münster so jackes is und dat du so schonn besmal beribbeln musst?“
Da hegte ich auch nich ne klodde Zerche von! Jetz wart ich auf ein, der mich dat jofel verklickern tut!