Hochdeutsch querbeet

Hochdeutsche Textproben querbeet

Buletten

Ist nur ein Brötchen in Buletten,
ist jeder froh, der sie erwirbt.
Wenn’s drei sind, darauf kannste wetten,
niemand an Fleischvergiftung stirbt.

Der Wolf

Den Wolf, der einst hat das Rotkäppchen
verspeist als zartes junges Häppchen
nach dieser Oma zäh wie Leder,
den kennt seit Grimms natürlich jeder.

Doch ungern lernt den Wolf man kennen,
der Läufer peinigt, wenn sie rennen,
und der beim Menschen, der stark schwitzt,
an sehr pikanter Stelle sitzt.

Den Wolf als „lupus homini“
gab es in der Philosophie.
Doch kann er Menschen hier auf Erden
auch heute noch gefährlich werden.

Zum Wolf gehört nun auch die Frage
nach der uralt-römischen Sage.
Denn ohne Wolf, so wird’s verkündet,
hätt‘ die Stadt Rom man nie gegründet.

Der Wolf im Zoo ist meistens friedlich,
und seine Welpen sind ganz niedlich.
Doch schnell die Sympathien sinken,
weil diese Tiere oft sehr stinken.

Drum wird der Mensch wohl sowieso
mit nahen Wölfen meist nicht froh,
will lieber sie im Film mal sehen,
und das ist nun auch zu verstehen.

Geburtstagsqualen

Du liegst noch in Morpheus‘ Armen
und es läutet ohn‘ Erbarmen
am Geburtstagsmorgen schon
das verdammte Telefon.
Und willst du dann grad zum Duschen
eben in dein Bad mal huschen,
kommt vom Blumenhaus ein Mann
schon an deiner Haustür an.

Du kannst keine Ruhe finden,
denn auch beim Krawatte binden
läutet ’s Telefon noch mal
und verschafft dir neue Qual.

Auch beim Frühstück gibt’s nicht Ruh‘,
nein, es läutet immerzu.
Und du merkst dabei sehr bald,
dass der Kaffee ist schon kalt.

Dann stell’n an der Tür sich ein
Gratulanten vom Verein,
die nun Glückwünsche dir bringen
und ein Liedchen für dich singen.

Du lädst sie zum Schnäpschen ein,
denn das muss trotz allem sein.
Doch dabei, du ahnst es schon,
klingelt neu das Telefon.

Kaum ist der Verein gegangen ,
musst du Nachbarn schon empfangen,
die dir ’s Glück ins Haus rein bringen
und natürlich auch noch singen.

Du hättst gerne drauf gepfiffen,
doch der Schnaps wird neu gegriffen.
Auf Gesundheit stößt man an,
die man so nicht haben kann.

Du musst auch das Mittagessen
für den Festtag wohl vergessen,
Telefon und viele Gäste
wünschen pausenlos dirs beste.

Wenn die Abendgäste kommen,
siehst du sie nur noch verschwommen,
denn du musstest ständig trinken
und würd‘st gern ins Bett nun sinken.

Doch es ist ja erst halb acht
und bis weit nach Mitternacht
werden Gäste bei der bleiben
und ihr Spielchen mit dir treiben.

All das musst du so erleiden,
und du schwörst mit heil’gen Eiden:
Nächstes Jahr, da fahr‘ ich fort
an ‘nen ganz geheimen Ort.

Impotenz

Wähnt sich der Mann auch noch im Lenz,
kommt doch die Zeit der Impotenz,
wo die Gebete helfen sollen:
„Herr, nimm mir schnell nun auch das Wollen!“

Christkind 2002

Das Christkind stand auf Wolke sieben
und sagte: „Hört mal zu, ihr Lieben!
Der Flug dort auf den Erdenball
ist dies‘ Jahr nicht so recht mein Fall.

Was da so durch die Lüfte saust
und bis hinauf ins Weltall braust,
Davor – ganz ehrlich – graust es mir.
Ich glaub‘ ich bleibe diesmal hier!“

Da sprach ein Englein, das vorm Jahr
als Schutzengel da unten war:
„Fahr einfach mit dem Nikolaus.
Der kennt sich mit der Erde aus!“

Doch auch der so gelobte Mann,
der wollte da so recht nicht ran,
weil er grad‘ in den USA
Herrn Bushs neue Raketen sah.

„Ich könnte diesen Herrn zwar bitten,
mich zu verschonen samt dem Schlitten,
doch trau‘ ich ihm nicht im geringsten.
Der Kerl schießt Tauben sogar Pfingsten!“

So kam es, dass in diesem Jahr
kein Christkind auf der Erde war.
und auch der Heil’ge Nikolaus
sah nur so wie der echte aus.

Drei Könige

Im Kölner Dom im gold’nen Schrein
wurd ’s den Drei Königen zu klein.
Sie hatten viel zu lang gelegen
und wollten sich einmal bewegen.

Sie haben sich um Mitternacht
aus ihrem Dom davon gemacht.
Sie gingen munter nun und froh
zunächst mal in den Kölner Zoo.

Statt nach modernen Luxuswagen
wollten sie nach Kamelen fragen.
Denn diese Weisen wollten reiten,
wie’s üblich war in ihren Zeiten.

Und der Direktor von dem Zoo
war übers Angebot sehr froh.
Denn so ein königliches Gold
das hat er gerne gleich gewollt.

Die Drei brauchten nicht lang‘ zu bitten,
und schon sind sie davon geritten
Ganz flott über die Autobahn
bis hin zum Flugplatz in Köln-Wahn.

Doch als sie da dann angekommen,
hat man sie gar nicht ernst genommen:
„Wohin wollt ihr? Nach Bethlehem?
Ich glaub‘, ihr seid total plemplem!

Da will zurzeit kein Mensch mehr hin,
drum schlagt euch das schnell aus dem Sinn!
Fliegt auch nicht in die USA.
es sind zu viel Kamele da!

Als Ölscheichs wäret ihr willkommen
und würdet freundlich aufgenommen.
Doch Weise aus dem Morgenland
die sind dort völlig unbekannt.

Empfehlen könnte man euch Rom.
der Papst wartet im Petersdom,
dass endlich auch einmal die Weisen
bei ihm im Vatikan anreisen.“

Die Könige sind – ungelogen –
zurück in ihren Dom gezogen.
Dort bleiben sie in ihrem Schrein
auf ewig nun in Köln am Rhein.

Muttertag

Muttertag in Maiensonne!
Leben Mütter da in Wonne?
Oder merkt da mancher schnell:
Es ist mehr kommerziell.

Erstens kann dem Blumenladen
dieser Tag durchaus nicht schaden.
Und ganz heimlich, still und leise
hat erhöht man dort die Preise.

Und an diesem schönen Tage
steht wohl völlig außer Frage,
dass die Wirte ihn gut nützen,
um sich vor Verlust zu schützen.

Dort am reservierten Tisch
gibt es heute Fleisch und Fisch.
Dabei geht es mehr um Masse
als um allererste Klasse.

Im Café wird man versuchen
auch den allerletzten Kuchen
heute Müttern zu verkaufen,
die in Scharen hergelaufen.

Und von Töchtern oder Söhnen
lassen die sich heut‘ verwöhnen,
Kinder machen heut‘ sich frei
für den einen Tag im Mai.

Was will denn die Mutter mehr?
So ein Tag dient ihr doch sehr,
wo doch fast im ganzen Jahr
keins der Kinder bei ihr war.

Weihnachten bleibt ausgenommen,
da sind sie wohl noch gekommen.
Aber dann geht bis zum Mai
doch die Zeit ganz schnell vorbei.

Muttertag, o welche Wonne!
In der schönen Maiensonne
sieht man manche hämisch lachen,
Die heut‘ großen Reibach machen!

Schnee

Schnee gab’s einst in allen Wintern.
Man stand drin bis hoch am Hintern,
wenn man ihn von seinen Wegen
täglich wieder musste fegen.

Heut‘ kann man hier in Westfalen
mit viel Schnee meist kaum mehr prahlen.
Selbst im hohen Sauerland
scheint der ganze Schnee verbrannt.

Damit sich die Lifte lohnen,
macht man Schnee schon mit Kanonen.
Technik, die klug ausgedacht,
bringt jetzt weiße Winterpracht.

Doch hat es mal echt geschneit,
kommt im Sauerland die Zeit,
Wo man NL-Autos sieht,
die’s ins Sauerland jetzt zieht.

Holländer in hellen Scharen
kommen da nun angefahren.
Und – man kann es kaum begreifen –
alle nur mit Sommerreifen.

Weil sie keine and‘ren haben,
landen Autos mal im Graben.
„Winterreifen kann man sparen!“
Heißt’s. „Man muss nur langsam fahren!“

Holländer mit Gottvertrauen
kann man sich im Schnee anschauen.
Und wie man dort sehen kann,
kommen sie meist oben an.

In Hotels und in Pensionen,
wo die Holländer dort wohnen,
schreit man deshalb stets „O weh!“
wenn im Winter fehlt der Schnee.

Vornehme Zurückhaltung

Von dem, was mancher Männer Glück,
halte ich vornehm mich zurück.
Ich fahr‘ nicht an der steilen Wand
und reit‘ nicht auf dem Elefant.

Ich bleibe fern von steiler Küste,
von der ich runter springen müsste.
Es würde mir auch gar nicht schmeicheln,
wenn ich ‘nen Tiger sollte streicheln.

Auch’s Schwimmen mit ‘nem Krokodil,
entspräche gar nicht meinem Stil.
Ich werde auch mein Leben lang
nie Paragliden vom Mont Blanc.

Auch Trekking über Berg und Tal
wäre für mich nicht erste Wahl.
Ich gebe einem Freistilringer
noch nicht einmal den kleinen Finger.

Will nicht im Haifischbecken tauchen
und in der Pfeife Haschisch rauchen.
Ich segle nicht mit einem Schiff
ganz knapp vorbei an einem Riff.

Ich spränge nicht vom Riesenrad
ins biergefüllte Freischwimmbad,
um mit ’nem Bayern wett zu saufen,
wenn ich davon noch könnte laufen.

Ich brauch‘ den Fallschirm nicht im Lenz
und auch in Rom nicht die Audienz,
geh‘ nicht im Amazonas baden
mit zwölf Piranhas an den Waden.

Auch vor Hawaii in hohen Wellen
werd‘ ich mich nichts auf Surfboard stellen.
Ich reit‘ nicht in New Mexico
den Mustang keck beim Rodeo.

Auch tausend Küsschen von Ferrero
machen mich niemals zum Torero.
Und nicht von hinten, nicht von vorn
besteige ich das Matterhorn.

Nur bei der Jungfrau – meinetwegen –
da könnte ich’s mir überlegen.
Ich kneife nicht einmal im Zoo
dem großen Grizzly in den Po.

Und auch mit Echsen oder Schlangen
ist da mit mir nichts anzufangen.
Ich finde es total nicht geil
zu baumeln an ’nem Bungeeseil.

Und Rafting in ‘nem wilden Fluss
mach‘ ich nicht mit, wenn ich’s nicht muss.
Ich schieße auch nicht gut und schnell
und hüte mich vor dem Duell,

Spann‘ Cowboys nicht die Mädchen aus,
bleib‘ beim Gewitter gern zu Haus‘,
Greif Damen nie unter den Rock
und springe nicht vom zehnten Stock,

Fahr‘ nicht als Schalke-Fan nach München,
wo mich weiß-blaue Löwen lynchen.
Ich lauf‘ nicht barfuß durch die Sümpfe
und trag‘ im Winter warme Strümpfe.

Man sagt, mir fehle es an Mut?
Ich leb‘ als Feigling auch ganz gut.
Von dem, was mancher Männer Glück
halte ich vornehm mich zurück.

Fauna und Flora
in jeweils vier Zeilen

Radieschen

Radieschen sind rund, scharf und rot
als Bündchen meist im Angebot.
Man isst sie gern, solang‘ man’s kann.
Dann schaut man sie von unten an.

Der Mensch

Vom Menschen sagt man, wie ihr wisst,
dass er der Schöpfung Krone ist.
Doch sieht man, wie er sich benimmt,
bezweifelt man, ob das noch stimmt.

Das Pferd

Das Pferd, das man in Bronze goss,
war eines großen Reiters Ross.
Sein Fleisch wurd‘ trotz der stolzen Taten
zu Pferdewurst und Sauerbraten.

Hopfen und Trauben

Um Bier zu brauen braucht man Hopfen,
für’n Käsekuchen guten Topfen
und gute Trauben für den Wein.
Was fällt dir für’n Minister ein?

Der Leopard

Bewundert wird der Leopard
als  elegante Katzenart.
Doch stört es mich, dass diesen Namen
deutsche Kampfpanzer auch bekamen.

Knoblauch

Knoblauch schützt gegen Vampire,
wo man dann nicht drunter leidet.
Einsam macht er im Quartiere,
weil dich dort der Nachbar meidet.

Der Jäger Dieter Harhues in Tarnbekleidung

Gereimtes zum Thema Jagd
(aus „Jägerlatein ist nichts für Laien“)

Ein Grabspruch

Hier ruht der Huber Waldemar,
der ein gar großer Jager war.
Mal hatt’ er ’n Riesenrausch beim Jagen,
drum musst’ man ihn zu Grabe tragen.

Des Jägers letzte Reise

Trete ich einst als Jägersmann
die allerletzte Reise an,
so darf mich das fürwahr nicht schrecken,
denn ich werd’ drüben viel entdecken.

Als erstes, ja, das weiß ich schon,
such’ ich der Jäger Schutzpatron.
Und hab’ Sankt Hubert ich gefunden,
erwarten mich dort frohe Stunden.

Wir werden, das wird sich erweisen,
durch riesige Reviere reisen,
um unter Eichen oder Buchen
so manche Göttin zu besuchen.

Die Artemis aus Griechenland
zeigt uns an Wild dort allerhand,
das in Olivenhainen weidet
und gar nicht unter Jagddruck leidet.

Wie es die Göttlichen beschlossen,
wird dort im Jenseits nicht geschossen.
Der Abschuss ist dort nicht gefragt,
nur guter Anblick angesagt.

Die Waffen wären nicht vonnöten,
denn niemand spürt dort Lust zu töten.
Und weil kein Mensch je Hunger hat,
ist man auch ohne Wildbret satt.

Diana stellt sich dann dort ein
und spricht mit uns perfekt Latein,
was nun ein jeder Jägersmann
noch besser als im Leben kann.

Wir haben in der Ewigkeit
nun wirklich auch einmal viel Zeit.
Wir werden freundlich aufgenommen,
sind endlich überall willkommen.

Auch Skadi, Göttin der Germanen,
freut sich, dass lässt sich doch wohl ahnen,
weil sie, das ist ihr gut bekannt,
auf Erden kaum noch wird genannt.

Wenn dann beim Hosianna-Singen
auch die Jagdhörner noch erklingen,
erleiden Jäger nach dem Tod
dort nirgends so etwas wie Not.

Drum sag’ ich: Tritt ein Jägersmann
einmal die letzte Reise an,
soll er nicht zu viel Angst verspüren.
Sankt Hubert wird ihn sicher führen!

Hasenbuletten

Im Gasthaus, das mit Wild ihn lockte,
einst der Karl-Gustav hungrig hockte.
Die Vielfalt war dort ungeheuer,
doch durchweg leider auch sehr teuer.

Er fand letztendlich ein Gericht,
das ihm wohl schien zu teuer nicht.
Dort bei der Wirtin – der ganz netten –
gab ’s nämlich auch Hasenbuletten.

Doch eh’ der  Gast sich drangewagt,
hat er die Wirtin noch gefragt,
woher denn all das Fleisch hier käme,
das sie für die Buletten nähme.

Es fiele der Verdacht ihm ein,
es könnt’ nicht nur vom Hasen sein. –
Das Hasenfleisch wär’ ja zu trocken,
ließ sich die Wirtin da entlocken.

Drum würd ’s Fleisch ein zu eins gemischt,
bevor es dann würd’ aufgetischt.
Bei dem, was man gern dort verzehrt’,
käm’ zu den Hasen je ein Pferd!

Ich wollt‘ ich wär‘ ein Murmeltier

Ich wollt‘ ich wär‘ ein Murmeltier,
könnt‘ schlafend überwintern,
und säß‘ im Januar nicht hier
mit einem kalten Hintern.

Doch würd‘ ich’s Murmelleben loben,
wenn dann der Sommer käme?
Ich glaub‘, ich bliebe nicht da droben,
denk‘, dass ich Abschied nähme.

Der Frieden ist dort nicht von Dauer
und ’s Leben voll Gefahr.
Da ist der Adler auf der Lauer
und Jäger Waldemar.

Die wollen an mein Murmelfett,
weil sie’s für heilsam halten.
Angeblich hilft es ja im Bett
und gegen Sorgenfalten.

Ich wär‘ doch nicht gern Murmeltier,
bleib‘ lieber Mensch im Tal,
und selbst, wenn ich am Hintern frier‘,
ist‘s mir dann auch egal.

Das verflixte Handy

Der Bruno war bei Baden-Baden
vom Karl zur Saujagd eingeladen
beim Mondschein in der Winternacht,
als Schnee dort lag in weißer Pracht.

Doch Brunos Frau kam’s nicht gelegen,
sie äußerte sich strikt dagegen,
weil‘s bei der Tochter Adelheid
mit der Geburt wär‘ dann soweit.

Und dass sich Bruno Urlaub nähme,
wenn grad‘ der erste Enkel käme,
und ließe Frau und Kind allein,
das dürfe doch wohl wahr nicht sein!

Doch Bruno selbst betonte eilig,
die Jagdfreundschaft sei ihm sehr heilig,
und er könne ja nichts dafür,
dass die Geburt stünd‘ vor der Tür.

Bevor der Krach dann eskalierte,
die Frau dem Bruno offerierte,
sie wolle ihm ihr Handy borgen,
das würd‘ für den Kontakt dann sorgen.

Wenn’s mit dem Enkel wär‘ so weit,
bekäme er sofort Bescheid,
damit er, wie es wäre, wüsste,
und nicht mehr lange bangen müsste.

Der Bruno schätzt ein Telefon
an sich für Kommunikation,
doch dass er bei der Jagd eins trage,
kam bisher nie bei ihm in Frage.

Doch wie’s so geht im Eheleben,
hat Bruno auch mal nachgegeben.
Er hat das Handy mitgenommen,
doch ist ihm das nicht gut bekommen.

Hinweise hatt‘ er nicht erhalten,
wie das Gerät sei stumm zu schalten.
Und als der Keiler kam bei Nacht,
hat’s Handy auch prompt Krach gemacht.

Das Schwarzwild dort hat nicht gewusst,
wie man das Läuten deuten musst‘.
Es ist ja sonst um diese Zeit
auch keine Sau gesprächsbereit.

Da half dem Bruno gar nichts mehr.
der ganze Hang war wildschweinleer!
Der Bruno zittert‘ wutentbrannt,
und ‘s Handy fiel ihm aus der Hand.

Es nahm den Weg nach unten weiter
über fünf Sprossen von der Leiter,
kam unten an in Einzelteilen,
und da gab’s dann nichts mehr zu heilen.

Karls Frau tat später Bruno kund,
daheim sei alles kerngesund
und dass ein kleiner Enkelsohn
dort wartet‘ auf den Opa schon.

Dem Bruno war’s jedoch egal,
der fluchte nur: „Beim nächsten Mal
wird selbst wenn hundert Enkel kommen,
nie mehr ein Handy mitgenommen!“

Zeckenplage

Als Parasiten hat bei Hunden
manch‘ Jäger Zecken schon gefunden.
Doch jüngst fand Franz in seinem Felle
so’n Tier an sehr pikanter Stelle.

Weil es da unten arg gejuckt,
hat Franz auch dort gleich nach geguckt.
Als er entdeckte nun das Vieh,
suchte er gleich nach Therapie.

Und Franzens Frau es ernsthaft wollte,
dass er zum Doktor gehen sollte.
Doch Franz tendierte hier doch wohl
zu Hausmitteln wie Ballistol.

Doch wollte er zugleich probieren,
sich gründlich zu desinfizieren.
Dazu gab’s außen Ballistol
und innen reichlich Alkohol.

Die Zecke hat im Öl geschwommen,
und das ist ihr nicht gut bekommen.
Der Franz schwamm mehr in Schnaps und Wein.
das sollt‘ für ihn gesund nicht sein.

Am Morgen hat er beim Erkunden
die Zecke dann nicht mehr gefunden.
Doch die war zwischen seinen Ohren
anscheinend nun im Kopf am bohren.

Die Frau sprach: „So hat’s keinen Sinn!“
Sie schleppt‘ den Franz zum Doktor hin.
Der gab Franz ohne Mitgefühle
die Spritze mit dickster Kanüle.

Während der Arzt den Franz so impft,
hat er auch noch mit ihm geschimpft:
„Plagt fortan Dich ein Zeckentier,
dann komme bitte gleich zu mir.

Es gibt die Biester aller Orten,
jedoch auch in verschied‘nen Sorten.
Und ich geb‘ Dir nun zu bedenken,
man darf sie nie mit Schnaps ertränken.

Mit Alkohol zu therapieren,
das solltest niemals Du probieren.
Und Zecken gar noch tot zu trinken,
so tief darf nie ein Jäger sinken!“

Pillen

Es ist meiner Ärzte Wille,
dass ich täglich manche Pille
schlucke vor und nach dem Essen.
Niemals soll ich das vergessen!

Manche gibt ‘s, die kann der Magen
gar nicht oder schlecht vertragen.
Doch damit der gibt nun Ruh‘,
kommt ein Pillchen noch dazu.

Manches ist bei Schmerzen gut,
doch was es der Leber tut,
weiß der Arzt, dem ich vertrau‘,
manchmal auch nicht so genau.

Komm’ ich nachts aus dem Revier
und hab Durst auf Schnaps und Bier,
darf ich wegen all der Pillen
damit meinen Durst nicht stillen.

Pillen gibt ’s für Rückenschmerzen
und Probleme mit dem Herzen.
Auch für Galle, Milz und Nieren
darf ich Pillen ausprobieren.

Zu den ganz beliebten Leuten
zählen mich die Pharmazeuten,
grüßen mich mit frohen Mienen,
weil sie gut an mir verdienen.

Und sie beten jede Nacht,
dass ein Englein mich bewacht,
denn, wenn ich bald ginge tot,
brächte sie das sehr in Not.

Soll ich Apotheken loben,
weil man manchmal mir schenkt Proben?
War ’s nur, weil der Werbekram
langsam zu viel Platz weg nahm?

Hofft man dabei dort  im Stillen,
dass ich kauf‘ noch viele Pillen,
die mich noch solventen Alten
und die Pharmazie erhalten?

Doch wo legt man mich wohl hin,
wenn ich doch gestorben bin?
Ob man es dann erst mal checkt,
was in mir an Pillen steckt?

Droht von dem, was in mir war,
dann dem Trinkwasser Gefahr?
Wäre es also vonnöten,
mich im Zinksarg einzulöten?

Dennoch hoffe ich im Stillen,
dass man trotz der vielen Pillen
mir ein ehrbar‘ Grab wird gönnen,
wo auch Pillen ruhen können.

 Hinweis zu den Farbbildern:

Die Bilder sind vom Jagdmaler Oswald Römer (1938 – 1198) einem unvergessenem Freund von
Dieter Harhues. Sein Buch „Da schmunzelte selbst St. Hubertus“ wurde von O. Römer illustriert.

 

Leseproben aus „Politik gereimt serviert“

Adventsgruß 2013

Der Gabriel einst Engel war
mit Botschaft von ganz oben.
Die Sache hat in diesem Jahr
sich irgendwie verschoben.

Der dicke Gabriel von heute
schreibt Briefe an Genossen:
„Nun hört mal zu, Ihr lieben Leute,
hakt ab, was wir beschlossen.“

Vielleicht liegt unterm Weihnachtsbaum
der Bund von schwarz – schwarz – rot.
War das der Leute Weihnachtstraum,
oder’n Schrei aus der Not?

Beim Weihnachtsmarkt wird Glühwein wieder
in Mengen nun gesoffen.
Man hört dort nur kitschige Lieder –
und möcht’ auf Schönes hoffen.

Beim Shopping sind die Straßen voll,
die Läden voller Kunden.
Kaufleute finden’s bei sich toll,
wie Geldbeutel sich runden.

Die sind bald dick wie Gabriel,
Weihnacht bringt Kapital!
Fast jeder ist hier nun zur Stell’,
ihm bleibt ja keine Wahl.

Das Geld, weil’s keine Zinsen bringt,
wird nun ganz schnell verbraten.
Im Altenheim man Lieder singt,
wie’s schon die Eltern taten.

Man singt von einer stillen Nacht,
die auch noch heilig war.
Der Rummel, den man draus gemacht,
wird schlimmer Jahr für Jahr!

Per Rentierschlitten kommt herein
ein alter Mann mit Bart.
Beim andern muss’s der Schornstein sein,
jeder auf seine Art!

Am Stammtisch

„Friss dich voll und sauf dich dick
und halt das Maul von Politik!“
Wer diesen alten Spruch ausspricht,
kennt wohl den deutschen Stammtisch nicht.

Da ist die Politik im Schwange,
dass manchem wird beim Zuhör‘n bange.
Ein jeder der da debattiert,
weiß, wie viel besser man regiert.

Der eine sagt, mit dem Sozialen
da könnte keiner heut‘ mehr prahlen.
Der andre weiß, man müsst‘ seit Jahren
bei den Sozialleistungen sparen.

Es würd‘ mehr schaden uns als nützen,
das faule Pack zu unterstützen.
Auch’s Geld für manches Frauenhaus
das würfe man zum Fenster raus.

Die Bundeswehr, kund einer tat,
wär‘ viel zu teuer für den Staat.
Darauf ein andrer kontert klug,
für die gäb’s gar nicht Geld genug.

Meint einer, man tät‘ für Kultur
in uns’rem Land ganz wenig nur.
Hört man auch, dass da für „den Mist“
das gute Geld zu schade ist.

Asylbewerber abzuschieben,
die viel zu lang‘ im Lande blieben,
schlägt auch ein Stammtischbruder vor.
Und dem leiht man dort gern sein Ohr.

Mehr Polizisten braucht das Land,
gibt einer nun auch noch bekannt.
„Das fehlte noch!“ drauf einer zischte,
den man mit zwei Promille erwischte.

Beobachter die hörten schon
an manchem Tag die Diskussion.
Doch konnten sie dort auch erfahren,
worin sich alle einig waren.

Der Staat sei schlicht ein Ungeheuer
wegen der viel zu hohen Steuer,
verkündet täglich man empört.
Wenn ihr’s nicht glaubt, geht hin und hört.

Aufruf zum Boykott

Das Wüstenland, es heißt Katar,
ist auch ein Emirat,
wo stets ein Scheich der Herrscher war
in dem Scharia-Staat.

Man findet in dem öden Land
Erdöl und auch Erdgas.
Fußball war lang dort unbekannt,
doch plötzlich gilt er was.

Man kaufte in der ganzen Welt
sich viele Spieler ein.
Die kosteten den Scheich viel Geld,
doch brachten sie nichts ein.

Drum lud er mit des Ölgelds Kraft
die Welt des Fußballs ein.
Er wollte die Weltmeisterschaft,
die sollte dort bald sein.

Zwar ist es, was ja jeder weiß,
dort in dem Wüstensand
dafür an sich wohl viel zu heiß,
der FIFA war’s bekannt.

Doch hat’s Sepp Blatter hingekriegt,
man stimmte für Katar.
Die Zweifler wurden schnell besiegt,
ob Geld im Spiele war?

Wer weiß denn heute so was schon?
Die Zeugen halten dicht.
Vermutet wird zwar Korruption,
Genaues weiß man nicht!

Die Arbeiter, die Stadien bauen,
haben dort gar kein Recht.
Wenn wir dort in ihr Leben schauen,
wird’s uns vom Gucken schlecht.

Wie Sklaven werden sie getrieben,
viel Arbeit, wenig Geld!
Und dass sie häufig Kohldampf schieben,
das ignoriert die Welt.

Sie können nicht einmal nach Haus,
beschlagnahmt ist ihr Pass.
Sie kommen aus Katar nicht raus,
und keiner tut da was?

Selbst unser „Kaiser Beckenbauer“,
Fußballagent aus Bayern,
das war ein ganz besonders schlauer,
ließ sich vom Scheich dort feiern.

Wer weiß, was dort dann noch geschah,
was dort mit ihm geschehen?
Er sagte, als er wieder da:
„Hab’ Sklaven nicht gesehen!“

Und auch die Fifa um ihn rum
ist wie der Kaiser blind!
Da stellt man sich ganz einfach dumm
wie ein harmloses Kind.

Missstände werden ignoriert,
man will dort seine Spiele.
Der Scheich wird immer noch hofiert,
ihm hilft man gern zum Ziele.

Ihr Balltreter in dieser Welt,
was wollt Ihr in Katar?
Pfeift was auf reicher Ölscheichs Geld!
Das wäre wunderbar!

Nun zeigt mal endlich echten Mut!
Bleibt einfach mal zu Haus!
Das tät dem ganzen Sport nur gut,
und ihr bekämt Applaus.

Den Blatter schickt schnell in Pension
mit seiner ganzen Truppe!
Was kann euch dieser Kerl denn schon?
Sagt ihm: „Du bist uns schnuppe!“

Wenn ihr euch so mal würdet melden,
am liebsten jetzt sofort!
Dann wäret ihr mal wahre Helden,
und zwar an jedem Ort!

Und wenn der Scheich dann noch so tobt,
wenn er vor Wut möcht’ schnauben.
Er wird von uns dann nicht gelobt,
ihr könnt’s getrost mir glauben!

August 2013

Augustus lebte einst in Rom.
Er baute da noch keinen Dom,
jedoch erfand er Pass und Stempel
und baute Göttern manchen Tempel.

Wie er den Monat hat bekommen,
hab’ ich nicht so genau vernommen,
doch es begann zu seiner Zeit
das Leben in der Christenheit.

Er herrschte rund ums Mittelmeer,
und überall stand auch sein Heer,
und selbst im Lande der Germanen
zogen die Truppen ihre Bahnen.

Doch hinterm Limes war dann Schluss,
erfuhr man schon von Tacitus.
Die Römer konnten früh schon schreiben,
Germanen ließen das noch bleiben.

Sie wirkten dafür umso mehr
mit Schwert und Schild, mit Spieß und Speer.
Und als der Varus wollt’ nach Norden,
war’s aus, und er musst’ sich ermorden.

Das wurd’ verkündet dann als Ruhm.-
Viel später erst kam’s Christentum.
Die Missionare fällten Eichen,
Germanengötter mussten weichen!

Die Römer, die einst Köln gegründet –
und Mainz und Trier, wie’s wird verkündet,
die waren schon in hohem Bogen
aus unserm Lande rausgeflogen.

Doch bauten dann die deutschen Stämme
an ihren Grenzen wieder Dämme.
Die Zeit vom Limes war vorbei,
dafür gab’s neue Narretei.

Es hatte jeder Fürst sein Reich,
und keines war dem andern gleich.
Die Sache war zwar nicht das Wahre,
doch’s lief so viele, viele Jahre.

Zwar war dann die Kleinstaaterei
mal für ein Weilchen wohl vorbei.
Doch’s große Reich zog oft in Kriege,
und sehr, sehr selten gab es Siege.

Und als der Weltkrieg Nummer zwei,
war endlich, nach viel Leid, vorbei,
da hat die Siegermacht verkündet:
„Kleinstaaten werden neu gegründet!“

Und heute sieht hier jedes Kind,
was davon nun die Folgen sind,
denn jedes kleine Landesfürstchen
brät nur noch seine eignen Würstchen.

Das kostet eine Menge Geld,
und eigentlich weiß alle Welt,
dass dieser Quatsch zu teuer ist.
Doch man hält fest an diesem Mist!

Augustus einst, der Römer Kaiser,
war wohl schon damals sehr viel weiser
als in Berlin die ganze Meute,
die leider uns regiert hier heute.

Doch muss man denen wohl verzeihen,
denn auch in anderen Parteien
hängt man ganz fest an seinen Posten,
und mag es auch Billionen kosten.

Augustus, Monatsnamengeber,
Dir schmerzen nicht mehr Herz und Leber.
Wir denken grad’ an Dich zurück.
Doch das bringt uns wohl auch kein Glück!

Christliches Abendland?

Wann war das, als wir „christlich“ waren?
Bestimmt nicht in den letzten Jahren!
Die Botschaft Jesu steht doch hier
schon lang’ nur noch auf dem Papier!

Vor Lampedusa sieht man jetzt
mit Abscheu und total entsetzt,
dass Jesu Mahnung nicht mehr zählt
für den, der uns als Ziel nun wählt.

Dass man den Nächsten lieben soll,
findet wohl mancher noch ganz toll!
Doch steht ein Armer vor dem Tor,
schiebt man ganz schnell den Riegel vor!

Kein Helfen, wo ein Boot nun sinkt,
man sieht, dass dort ein Mensch ertrinkt?
Dann soll man ihn da sterben lassen?
Ist das denn wirklich noch zu fassen?

Die Hilfeleistung wird verboten,
weil oben einige Idioten,
dich dann zu einem „Schlepper“ machen.
Das ist fürwahr nicht mehr zum Lachen!

Die Fremden sind hier nur willkommen,
so hat man es schon oft vernommen,
wenn sie bei uns der Wirtschaft nützen.
Vor anderen muss man sich schützen.

Das Recht der ersten Nacht

Früher lebte deutscher Adel
brav, doch ohne Furcht und Tadel.
So ging’s schon in alten Zeiten.
Oder will man das bestreiten?

Das will man wohl sicher nicht
aus des Adels eigner Sicht.
Doch hab ich da eine Frage,
mit der ich mich lange plage.

Wer hat das Gesetz gemacht
mit dem „Recht der ersten Nacht“,
das, wie Du ganz sicher weißt,
auch „Ius primae Noctis“ heißt?

Danach konnte jeder Ritter
– für die Mädchen war das bitter –
greifen sich die schöne Maid
für das schönste Spiel zu zweit.

Wenn der Mann auch noch so grollte,
der ihr Ehemann sein wollte,
musst’ beim Ritter sie dran glauben,
der ihr durft’ die Unschuld rauben.

Das galt auch in jenen Zeiten
für ganz andre Obrigkeiten,
habe ich dazu gehört,
was nicht weniger mich stört.

Doch sag’ ich auch ganz vermessen:
„Mancher Boss wär’ drauf versessen,
solch ein Recht heut’ auszuüben,
denn er fischt noch gern im Trüben!

Da ist vielen nicht zu trauen,
solang’ noch das Recht der Frauen
nicht so ist, wie’s ihm gebührt!“
Das sag’ ich ganz ungerührt.

Mit dem Blick auf alte Zeiten,
lässt sich sicher nicht bestreiten,
wenn’s für Männer auch klingt bitter:
Mancher wär’ gern heut’ noch Ritter!

Doch nicht nur mit „Unschuldsvollen“
möchte man im Bett rumtollen!
Auch, wen’s Hymen nicht mehr plagt,
ist als Beute noch gefragt!

Der Freistaat Bayern

Was fällt uns zum „Fall Mollath“ ein?
Kann Bayern noch ein Rechtsstaat sein,
wenn wirklich um das Recht es geht?
Oder ist’s so, weil rechts man steht?

Wo Weihrauch rechten Mief verdrängt,
der Rosenkranz am Gürtel hängt,
Gebetbücher Misthaufen tarnen,
vor solch ’nem Land müsste man warnen.

Die Landschaften sind wunderbar,
doch’s Leben wird dort immerdar,
und überall und immerzu,
bestimmt nur von der CSU.

Mit „christlich“ tarnt sich die Partei,
die wünscht sich Diktatur herbei,
Alleinherrschaft im Lande Bayern.
Das wär’ für mich kein Grund zu feiern.

Ob Richter unabhängig sind?
Das glaubt nicht mal das dümmste Kind.
Gutachter stehen zwar parat,
doch ausgewählt wird nur vom Staat.

Mit Christlichkeit wird das verbrämt,
für das man sich sonstwo nur schämt!
O schönstes Land der deutschen Staaten,
wie tief nur bist Du schon geraten.

Einst habe ich, das sei betont,
in diesem Lande gern gewohnt.
Doch damals, das sag’ ich dazu,
gab’s dort noch keine CSU!

Der lupenreine Demokrat

Sein Land hieß UDSSR,
und jeder fürchtete es sehr,
bis auf die „braven Auserwählten“,
die einst zum großen Ostblock zählten!

Es war die Weltmacht Nummer zwei,
doch diese Zeiten sind vorbei,
seitdem nun Russland heißt das Land,
wo man auch Demokraten fand.

Und in dem neuen großen Staat
regiert ein echter Demokrat?
Man nannte ihn gar lupenrein.
Das fiel einst Kanzler Schröder ein!

Und Putin ließ sich das was kosten.
Er gab Gerd Schröder einen Posten,
dafür, dass er sein Loblied singt,
was Schröder Riesensummen bringt.

Doch hat sich nun herausgestellt,
und das weiß bald die ganze Welt,
der Demokrat, so lupenrein,
sperrt fleißig seine Gegner ein!

Demokratie ist ihm verhasst,
wenn sie nicht in die Pläne passt,
die Putin hat für sich gemacht!
Gerd Schröder, hättst du das gedacht?

Wer heut’ an Putins Denkmal kratzt,
der ist verloren und verratzt!
Dem wird nun schnellstens von ganz oben,
was Böses in die Schuh’ geschoben.

Hier zählen Taten nicht beim Richter,
sondern die Märchen von dem Dichter,
die der für den Herrn Putin schreibt,
der damit dann sein Spielchen treibt!

Wenn das nun bis zu Lenin dringt,
ihn das so zum Rotieren bringt,
dass’s Mausoleum, wo er ruht,
als Kraftwerk seinen Dienst bald tut!

Ob Schröder auf den Erdgasröhren,
die neuen Fakten nun wohl stören?
Vielleicht sagt er nun kess der Welt:
„Für mich ist wichtig nur das Geld!“

In Russland ist Demokratie
so weit vom Volk weg wie noch nie!
Doch Putin hat als Erdgaskunden
die Deutschen fest an sich gebunden.

Hat man denn keine Mittel mehr,
fürs Erdgas aus dem Mittelmeer?
In Griechenland würd’ es sich lohnen,
dafür zu nützen die Millionen.

Millionen, die nun gehn an Banken,
für die uns Milliardäre danken
nur immerzu mit Spott und Hohn!
Sie sitzen fest auf ihrem Thron.

Und Putin dankt den Griechen sehr,
schickt Leute nun ans Mittelmeer,
die dort dann billig Ouzo saufen
und hin und wieder Inseln kaufen.

Das Erdgas bleibt dort tief im Meer,
und das freut unsern Putin sehr.
Europa bleibt sein Erdgaskunde,
und Griechenland geht vor die Hunde.

Das kann den Putin gar nicht kratzen.
Als Russlands Bär wetzt er die Tatzen.
Der frisst sich satt an unsern Schafen,
und geht dann wohlgenährt zum Schlafen.

Doch geht kein Putin hier ganz brav
in einen langen Winterschlaf.
Der sorgt sich nur um seine Macht!
Gerd Schröder, hättste das gedacht?

Die GROKO steht
(und ein Wort an die „Auserwählten“)

Frau Merkel hat mit List und Kraft
die Groko doch herbeigeschafft.
Wobei zum Weihnachtsfest nun dies
auf Überraschung hoffen ließ.

Und die ist dann auch prompt gekommen,
der Wähler hat’s sogleich vernommen:
„Es bleibt nicht alles nur beim Alten,
Ihr sollt nun Neues auch erhalten!“

Den Bayern ging man an den Kragen,
die sonst sehr hoch die Nase tragen.
Frau Aigner hat nun ausgespielt,
weil sie’s stark mit der Lobby hielt.

Der Ramsauer darf nun nicht mehr
bei uns hier regeln den Verkehr.
Das konnte man auch so erwarten,
denn da war er der Bock im Garten!

Der Friedrich muss nun zu den Bauern.
Ich weiß nicht, ob die das bedauern.
Sie kennen ja Versprechenssprüche
wie aus den Ställen die Gerüche.

Weil beides schnell der Wind verweht,
weiß man schon lang, wie’s immer geht.
Die Politik hat viel versprochen,
dann die Versprechen schnell gebrochen.

Ich wünsche Sigmar Gabriel,
dass er nun bei der Wirtschaft schnell
durchsetzen kann den Mindestlohn.
Auf den wartet man lange schon.

Zwar soll der dann in Deutschlands Osten
angeblich Arbeitsplätze kosten.
Wer da für’n Haarschnitt fährt nach Polen,
den soll doch gleich der Teufel holen.

Denn der verbraucht auf diese Art
Zeit und Benzin für seine Fahrt.
Beim Haarschnitt, das fällt mir grad’ ein,
sollt’ man auch nie zu kleinlich sein.

Ich will, das werdet Ihr verstehen,
nicht zu sehr ins Detail nun gehen.
Doch würd’ man mir’s wohl kaum verzeihen,
schaut’ ich nicht auf Frau von der Leyen.

Die Frau, die ja sehr kampferprobt,
wurd’ schon aus Posten fortgelobt,
wollt’ Bundespräsident schon sein,
doch nun fiel ihr was Neues ein.

Sie hat Frau Merkel kess erklärt,
dass sie auch gern mal Panzer fährt.
Und weil sie ist ja flink und klein,
schlüpft sie da schnell durchs Turmluk rein.

Doch steht sie nun vor Offizieren,
kann sie nicht lange diskutieren,
und langes Schnattern ist verpönt.
Ich hör’ schon, wie die Truppe stöhnt!

Minister wird nun auch Frau Nahles.
Sie sang schon mal „Jenseits des Tales“.
Im Bundestag, wie in der Eifel,
zeigt’ sie Begabung ohne Zweifel.

Herr Gröhe, fern vom Niederrhein,
musste einst Wadenbeißer sein.
Ich hoffe, dass er das noch kann,
geht’s an die Pharmalobby ran.

Die macht sich viel zu viel zueigen,
der muss er mal die Zähne zeigen.
Wo Preise werden angehoben,
gehört ein Riegel vorgeschoben!

Der Wähler wünscht sich’s Kabinett
nicht als ein großes Himmelbett!
Wer nächtelang tat koalieren,
darf nun auch keine Betten zieren!

Jetzt wartet Arbeit Tag und Nacht,
das habt Ihr hoffentlich bedacht.
Der Rücken sei nun auch gestählt
Euch Leuten, die man ausgewählt.

Doch, wenn Ihr nun zur Arbeit startet,
wisst, dass der Wähler viel erwartet!
Regieren will ’ne große Masse,
doch unser Land braucht große Klasse!

Wobei Ihr bitte auch beachtet,
dass unser Land wird stets betrachtet
von allen Ländern ringsherum.
Die nehmen jeden Hochmut krumm!

Wir sind der Nabel nicht der Welt,
und haben wir zur Zeit noch Geld,
so müssen wir es klug verwenden,
dass wir nicht auch in Armut enden!

Zum Schluss wünsch ich Euch’s frohe Fest
und dass der Mut Euch nicht verlässt.
Und viel Erfolg im Jammertal!
Sehr schnell droht schon die nächste Wahl!

Wenn’s da auch um Europa geht,
ist’s wichtig, wie’s um Deutschland steht.
Da bleibt man besser schön bescheiden,
denn Hochmut führt auch oft zu Leiden!

Nun zu den Lesern schnell zurück:
Auch Euch wünsch’ ich von Herzen Glück
zum Weihnachtsfest, zum neuen Jahr,
auch für die nächsten immerdar.

Ein Schloss für Berlin

Manch alten Preußen hat’s bewegt!
Der Grundstein ist nun auch gelegt
fürs alte oder neue Schloss
für einen Hohenzollernspross.

Noch weiß man nicht, das ist der Mist,
wer da denn bald der König ist,
wer also in dem Schlosse wohnt,
für den sich dieser Bau dann lohnt!

Doch Bürgern macht die Frage Qualen:
„Wird er sein Häuschen auch bezahlen?“
Kein Mensch glaubt, dass er dieses tut,
drum find ich diesen Plan nicht gut.

Es gibt in Deutschland manchen Bau,
von dem wir’s wissen sehr genau,
dass man sich arg verrechnet hat.
Hier findet so was wieder statt!

Ideengebern nehm ich’s krumm,
wie sie mit Geldern aasen rum.
Der Steuerzahler ruft empört:
„Das ist doch Geld, das mir gehört!“

Und seine Freunde stellen fest:
„Und uns gehört der kleine Rest!
So Leute wie der ‚Wowi-Klaus’
Geben hier unser Geld frech aus!“

Vielleicht hat sich der Kerl gedacht,
dass er nun braucht barocke Pracht,
weil’s mit dem Flugplatz ja nicht glückt.
Das nennt man anderswo „Verrückt!“

Man kann wohl doch nicht so lang warten,
bis er wird mal zum Abflug starten.
Er baut ein Schloss sich nun als Haus.
Da residiert dann „König Klaus“?

Doch leider, kommt’s mir in den Sinn,
ist da dann keine Königin.
Auch gibt’s da keine Königskinder.
Das sieht doch heute selbst ein Blinder!

Drum merkt der Deutsche nun bedrückt:
Berlin – das ist und bleibt verrückt!
Und so ’ne Stadt, fragt er ganz klein,
das soll nun Deutschlands Hauptstadt sein?

Die Stadt, wo man viel Geld verschwendet,
und niemand weiß, wie das noch endet?
Hat mancher nicht schon oft geschrieben:
– Ach, wär’ man doch in Bonn geblieben?! –

Der Bayer in Berlin

Einst lebt’ ein Bayer in Berlin,
die Politik zog ihn dorthin.
Doch einsam bleibt die größte Stadt,
wenn man dort nichts zu lieben hat.

Drum gab’s so langsam bei dem Bayern
ein böses Ziehen in den Eiern.
Es schützt auch nicht der schönste Loden,
vorm Drang, der tief kommt aus den Hoden.

Ganz schlimm war’s nun in seiner Bleibe,
drum sucht der Bayer nach ’nem Weibe.
Das hatt’ er zwar im Bayernland,
doch hier ging’s ihm nun nicht zur Hand.

Da half kein bayrisches Gefluche,
drum macht’ er sich nun auf die Suche.
Er suchte hier und sonst noch wo,
sogar auch im Fraktionsbüro.

Er pirschte überall im Land,
bis er sodann ein Frauchen fand,
das war bereit hier in Berlin.
Er konnt’ der Einsamkeit entfliehn.

Bei ihr kam er so recht in Schwung,
doch war die Dame noch sehr jung,
an die er sich herangemacht
für mehr als ein kurze Nacht.

Er hatte zwar ihr Wort bekommen,
sie hätt’ die Pille brav genommen.
Doch musst’ die wohl ’n Placebo sein,
denn ihre Wirkung trat nicht ein.

Hätt’ vorher Clinton er gefragt,
so hätt’ der ihm bestimmt gesagt:
Sei vorsichtig bei jungen Hasen,
und lass Dir lieber einen blasen.

Doch’s Häschen in des Bayern Bett
war leider nicht so klug und nett
wie Clintons kluge Konkubine.
Und finster wurd’ des Bayern  Miene.

Denn arg erschwerend kam hinzu:
Der Mann war in der CSU.
Dort ist es der Moral geschuldet,
dass man den Ehebruch nicht duldet.

Auch seine Kirche duldet nie
bei ihren Schäfchen Bigamie.
Und mancher Wähler auch wurd’ böse
wegen dem Griff zur fremden Möse.

Warum, weiß man nicht so genau,
doch hat daheim des Bayern Frau
ihm seinen Fehltritt bald vergeben.
So kann man dort in Bayern leben!

Sie war des Bayern zweite Frau.
Nimmt man’s da nicht mehr so genau?
Er muss nun Alimente zahlen,
doch das verursacht keine Qualen.

Auch die Kindsmutter in Berlin,
hat ihm nun lächelnd wohl verziehn.
Sie konnt’, so hat man’s jüngst vernommen,
zum Dank eines hohes Amt bekommen.

Zwar hat der Bayer hier betont,
die Stelle, die sich richtig lohnt,
hätt’ er ihr niemals angeboten.
Doch manchmal lügt der Kerl nach Noten!

Es ging’ auch ohne Bayern!

Wer bringt der CSU mal bei,
wie groß sie hier in Deutschland sei,
wenn man als Sechzehntel sie sieht,
was aber leider nie geschieht!?

Ein Sechzehntel von Deutschlands Ländern
würd’ gerne ganz Europa ändern?
Seehofer hat wohl ganz vergessen,
wie man „sein Weltreich“ müsste messen.

Und Merkel stimmt ihm dann noch bei,
dass er fürwahr „der Größte“ sei?
Er ist der größte Egoist,
der alles um sich rum vergisst!

Soll Merkel diesem Kerl sich fügen?
Dann spricht man gleich von „Muttis Lügen“,
wenn sie nun zustimmt seiner Maut.
Dann hat sie ihren Ruf versaut!

Den guten Ruf in der EU
will opfern sie der CSU?
Und das, weil man im Bayernland
versoffen hat seinen Verstand?

Der Maßkrug nur noch Maß der Dinge?
So wär’s, wenn’s nach Seehofer ginge.
Mit Politik vom Starkbierzelt
macht man nicht besser unsre Welt!

Da fragt man sich – oh Gott, oh Graus! –
sitzt man hier nun im Irrenhaus?
Sperrt dort den Seehofer schnell ein!
Und lasst den „Mautquatsch“ endlich sein!

Zutaten

Um Bier zu brauen, braucht man Hopfen,
für’n Käsekuchen guten Topfen
und gute Trauben für den Wein.
Was fällt dir für’n Minister ein?